Im Februar haben wir an der Hochschule für Gestaltung und Kunst (FHNW) in Basel eine einwöchige Editorial-Weiterbildung besucht. Jetzt lechzen wir noch mehr als vorher nach mehr Aufträgen im Editorial-Bereich.
Von Hand gestaltet – am Computer designed
Die beiden Dozierenden, Marion Fink und Jinsu Ahn, haben uns wieder gezeigt, wie wichtig es ist, ein Buch oder Magazin nicht nur am Computer zu layouten, sondern ausdrucken, auslegen, zerschneiden, kombinieren, bestimmen und wieder ausdrucken. Wir müssen vom Produkt ausgehen und das ist nun mal ein Printmedium, was wir in der Hand halten wollen. Warum denken wir Designer*innen oft, dass wir alle Parameter dafür am Computer bzw. direkt im InDesign (Layout-Programm für uns – die Profis) bestimmen können? Ein grosser Faktor wird wohl die Zeit sein. 20 Schrifttests machen, Schriftkombinationen, Zeilenabstände, Spaltenbreiten, Raster, Bildkompositionen, Weissraum und und und. Das alles analog zu bestimmen, braucht Zeit, aber diese lohnt sich, das haben wir während dem Workshop wieder gemerkt.
Vorgaben – Limitierung oder Freiheit
Für den Workshop sollten wir eigenes Material mitbringen. Das heisst, Bild- und Textmaterial zu einem Thema, das uns interessiert. Ob es Elemente sind, die uns gefallen und wir sie uns aus dem Internet holen, die eine KI für uns generiert oder ob wir die Inhalte selbst schreiben oder gestalten, war uns freigestellt. Deborah hat sich entschieden, ein Booklet zum Thema Konservierung von Körpern zu gestalten und hat Material recherchiert von der Geschichte bis zur Moderne in Bezug auf Plastination und der Ausstellung Körperwelten. Ich, Cosima, habe mich entschieden, einen Text über unsere Selbständigkeit selbst – selbst selbst höhö – zu schreiben.
Marion & Jinsu haben uns angespornt wieder mutig zu sein und auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Das tat wahnsinnig gut, denn unser Alltag ist oft geprägt von Kund*innenwünschen, Parametern, an denen wir uns halten müssen, utopische Zeitvorgaben, strenge Limitierung. Diese Freiheit ein Booklet zu gestalten, bei dem nur wir uns die Vorgaben setzen, war für uns im ersten Moment schwer. Aber nach einem Tag war sie wieder da, die Euphorie. Aber nach einem Tag war sie wieder da, die Euphorie, die wir noch während unserer Lehrzeit in Luzern hatten. Die Freiheit und fast auch ein Stückchen Naivität – die noch gut tut.
Ein Einblick in eine intensive Woche: Konzept, Layouting, Buchbinden.
I can do whatever I want today
Das ist der Titel des Booklets, welches ich, Cosima, während des Workshops gestaltet habe. Darin spreche ich über die Höhen und Tiefen von fünf Jahren Selbständigkeit. Der Text ist selbstgeschrieben, die «Visuals» selbstgestaltet. Mehr verraten wir noch nicht. Aber daraus machen wir wohl dann eine kleine Blog- und Newsletter-Reihe. Es existiert sogar schon physisch, gedruckt, gebunden und eingefasst in Schutzumschlag. Aber wir wollen es noch etwas überarbeiten. Die zweite Edition wird es vielleicht auch zu kaufen geben. Maybe. Bald sind wir bereit.
Editorial-Auftrag? Wir sind bereit!
Jetzt sind wir total inspiriert und in die (harte) Büro-Realität zurückgekehrt. Und warten hier, mit einem wippenden Bein und angezogener Handbremse auf diese Projekte. Diese Kund*innenmagazine, die Broschüren, Kunstkataloge oder auch Sachbücher, die wir voller Elan gestalten wollen. Aber in Wirklichkeit sind es genau diese Projekte, die am schwierigsten zu holen sind. Aber wir geben nicht auf und warten nicht nur. Unsere Webseite bekommt in Kürze ein kleines Face- und Inhaltslifting und wir wollen allen erzählen: Her mit den verdammten Editorial-Aufträgen! Wir sind bereit.
0 Kommentare